KREATIVES EUROPA – das aktuelle Kulturförderprogramm der EU – hat das Ziel, die Zusammenarbeit von Kultur- und Kreativschaffenden zu verbessern und sie bei ihrer Professionalisierung, ihrer Mobilität und der Erschließung neuer Publikumsschichten zu unterstützen. Im Fokus stehen grenzüberschreitende, innovative Kooperationsprojekte. Das 2014 gestartete Programm umfasst alle Kultursparten und stellt während seiner siebenjährigen Laufzeit Mittel in Höhe von 1,46 Mrd. Euro zur Verfügung.
Mit dem Seminar “Europa fördert Kultur – aber wie?” bot die nationale Kontaktstelle für die Kulturförderung der EU, das Creative Europe Desk KULTUR (CED) am 23.11.2016 im HUB Nürnberg Interessierten aus Bayern einen fundierten Einblick in die Förderbereiche und Sondermaßnahmen des Teilprogramms KREATIVES EUROPA KULTUR. Das Seminar im HUB Nürnberg stieß auf eine große Resonanz und war nach wenigen Tagen ausgebucht. Zu den 25 Teilnehmer/innen gehörten Kulturschaffende aller Sparten aus dem öffentlichen und aus dem privaten Sektor, die Projekte im europäischen Kontext entwickeln möchten ebenso wie Mitarbeiter von Verwaltungs- und Informationsstellen, die mit dem Thema Kultur- und EU-Förderung zu tun haben.
Seminar “Europa fördert Kultur – aber wie?”
Nürnberg | Mittwoch, 23. November 2016 | HUB Nürnberg
- KREATIVES EUROPA – Teilprogramm KULTUR: Ziele, Prioritäten, Förderbereiche, Vergabekriterien, Antragstellung, Auswahlprozess
- Hintergrund der EU Kulturförderung zum besseren Verständnis der Förderkriterien
- Tipps zur Projektpartnersuche und Antragstellung
- Alternative bzw. ergänzende Fördermöglichkeiten
- Praktischer Workshop in Arbeitsgruppen – Entwicklung von exemplarischen Projektkonzepten für das EU-Programm KREATIVES EUROPA KULTUR mit anschließender Kurzpräsentation, gemeinsamer Diskussion und Bewertung im Plenum.
Sabine Bornemann beleuchtete in der Einführungsrunde die Ziele, Förderkriterien und Antragsverfahren des EU-Programms KREATIVES EUROPA – KULTUR. „Es geht der EU hierbei zum einen um die Schaffung eines gemeinsamen Kulturraums. Also muss Ihr Projekt einen Beitrag dazu leisten. Daraus leiten sich zwei wichtige Punkte ab, nämlich „Bürgernähe und Breitenwirkung“. Ihr Projekt darf also nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden, sondern soll möglichst viele Menschen erreichen. Vor allem will die EU mit dem Programm den europäischen Kultur- und Kreativsektor stärken, zum Beispiel durch Professionalisierung der beteiligten Kulturakteure, zum anderen durch neue Konzepte zur Gewinnung neuer Publikumsschichten und Publikumsentwicklung,“ so die Expertin des CED.
Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Leiterin der nationalen Kontaktstelle konnte sie den komplexen Inhalt an konkreten Förderbeispielen anschaulich erläutern, Tipps für die Projektpartnersuche und Antragstellung sowie Hinweise auf alternative und ergänzende Fördertöpfe geben. Den 25 Teilnehmern im HUB Nürnberg gab sie mit auf den Weg: „Die Suche nach Geld entspringt zwar oft dem wirklichen Leben. Nur: Das taugt leider nicht als Hauptmotiv für das Einwerben von EU-Mitteln. Entscheidend sind ein tragfähiges, EU-relevantes Projektkonzept und ein schlüssiger Förderantrag für ein europäisches Kooperationsprojekt, an dem mindestens drei Länder beteiligt sind.
Nachmittags wurde das Gelernte in Gruppenarbeit umgesetzt. In drei Workshops entwickelten die Teilnehmer exemplarisch erste Ansätze erfolgsversprechender EU-Projektanträge – nach lebendigen Diskussionen in heterogenen Gruppen, die durchaus als stellvertretend für die unterschiedlichen Stakeholder eines solchen Projekts betrachtet werden können.
Lydia Taylor, die in Nürnberg als selbstständige Kulturvermittlerin arbeitet, hat bereits zahlreiche Förderanträge auf regionaler und nationaler Ebene gestellt. Vom Ein-Tages-Seminar im HUB Nürnberg war sie begeistert: „Die Kombination aus Theorie- und Praxisteil war hervorragend. Durch die vielseitig besetzte Arbeitsgruppe konnte ich das Gelernte gleich anwenden und bin nun gerüstet für meinen ersten EU-Antrag.“ Bereits im Vorfeld war der jungen Kulturvermittlerin klar, dass Förderanträge für EU-Projekte deutlich komplexer sind: „Auf die gleiche Idee einfach EU drauf zu schreiben, reicht nicht.“ Als Mehrwert des Seminars sieht sie auch, dass sie nun konkrete Ansprechpartner kennt, die sie im Bedarfsfall kontaktieren kann. „Allein die Auseinandersetzung mit der Struktur und den Prinzipen der EU-Kulturförderung hilft einem bei der täglichen Arbeit“, ergänzt Dr. Thomas Feuerer, Sachgebietsleiter Kultur für den Landkreis Regensburg.
„Wir werden in unserem Beratungsalltag immer wieder nach den Möglichkeiten von EU-Förderung gefragt. Mit diesem informativen und praxisnahen Workshop konnten wir umfangreiche und kompetente Antworten bieten,“ freut sich Oliver Wittmann, der die Veranstaltung auf Wunsch zahlreicher Kulturschaffender in den HUB Nürnberg geholt hat. Wegen der hohen Nachfrage strebt bayernkreativ 2017 eine Wiederholung an. Interessenten können sich vormerken lassen.
Auf dieser Internetseite hat bayernkreativ weitere Informationen zu Förderprogrammen der EU und entsprechenden Ansprechpartnern zusammengestellt
Wir freuen uns über das große Interesse am Seminar “Europa fördert Kultur – aber wie?” und planen bereits einen zusätzlichen Termin, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Du hast Interesse an einem Seminar über praxistaugliche Informationen zu EU-Förderungen und -Finanzierungsprogrammen? Dann sende uns bitte über untenstehendes Eingabefeld Deine Mail-Adresse.