Wie kann Bayern seine Energieversorgung mittels Windkraft und Photovoltaik langfristig sichern? Die technischen Möglichkeiten und Aufgaben sind bekannt. Wie schaffen wir es aber gemeinsam, dass Windräder und PV-Anlagen im urbanen und ländlichen Kontext einen größeren Zuspruch erfahren? Es fehlt an kreativen Ansätzen oder wie es der SZ-Journalist und Architekt Gerhard Matzig einmal formuliert hat: „Die Energiewende muss ästhetischer werden“ (SZ 4. August 2021).

An den Start gebracht wurde daher jetzt das New European Bauhaus (NEB) Living Lab: Energie. Im sektorübergreifenden, forscherischen Miteinander soll es neue Ideen für eine zustimmungsfähige Energiegewinnung in Bayern entwickeln und modellhaft ansichtig werden lassen. Verhandelt wird die Energiewende dabei nicht allein als technisch-ökonomische, sondern auch kulturell-ästhetische Herausforderung. Angeleitet wird die Arbeit des Labors durch Denk- und Arbeitsweisen der Kultur- und Kreativwirtschaft, wie etwa Design Thinking und Spekulatives Design, die fest im Team verankert sind. Dessen Mitglieder rekrutieren sich aus den Bereichen Wissenschaft & Forschung, Energiewirtschaft, Zivilgesellschaft, der Verwaltung und eben erstmals auch der Kultur und Kreativwirtschaft (KKW), einschließlich Design und Architektur.

Am 18. April 2024 fand im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie die Projektabschluss-Veranstaltung zum NEB Living Lab: Energy statt. Als Satelliten-Beitrag war die Veranstaltung eingebettet in das diesjährige NEB-Festival 2024.

Das Laborteam

Entdecke die Stimmen und Perspektiven der Innovatorinnen und Innovatoren hinter dem NEB Living Lab: Energy. Erfahre, welche Rolle sie innerhalb dieses wegweisenden Projekts spielen, welche Herausforderungen sie meistern und welche Zukunftsvisionen sie antreiben.

Das Expertenteam

Das Laborteam wurde bei der Ausarbeitung durch eine Gruppe von Fachleuten mit Expertisen in unterschiedlichsten Bereichen unterstützt. Wir haben sie nach ihrer Motivation befragt: 

Schön ist die Energiewende dann, wenn sie gelingt.

Dr. Christian Hofer ist Jurist und Leiter der Abteilung VIII – Bauen, Landesentwicklung, Klima und Energiewende – des Bayerischen Landkreistags
Für den Architekten und Stadtplaner Dr.-Ing. Jörg Heiler (Landesvorsitzender BDA Bayern) ist klar, dass

„Architektur die Energiewende räumlich und sinnlich als Lebensqualität erfahrbar macht. Gestaltete und schöne Energielandschaften können so zu einem Alleinstellungsmerkmal und Innovationsmotor für Bayern werden.“

Prof. Dr. Oliver Mayer, Leiter der Abteilung Energie und Bau bei Bayern Innovativ

sieht gerade die Interdisziplinarität des Teams als eine Stärke, denn „die Erweiterung der Sichtweise auf technische Projekte durch nicht-technische Experten multipliziert die Akzeptanzchancen in der Bevölkerung.”

Die Geschäftsführerin und Gründerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland, Carolin Friedemann

ist ebenso vom interdisziplinären Ansatz begeistert, der „mit den Aspekten Ästhetik und Lebensraum einen neuen Weg einschlägt, der jenseits von rechtlichen Fragen liegt und näher an den Menschen ist.“

Die Designerin Prof. Sarah Dorkenwald von der HfK+G Ulm

möchte mit ihren Methoden Partizipation und Perspektivwechsel ermöglichen, denn für sie bietet „die Energiewende die Chance, technologische Lösungen mit Lebensqualität und Schönheit zu verknüpfen und gemeinsam mit der Zivilgesellschaft neue, nachhaltige und biodiverse Lebensräume und Ökosysteme zu entwerfen.“ 

Prof. Dr. Sören Schöbel-Rutschmann ist Landschaftsarchitekt und Professor für Landschaftsarchitektur regionaler Freiräume (LAREG) an der TU München.

Er sieht im NEB Living Lab: Energy einen lang ersehnten „Weg in eine aktive, konkrete Gestaltung der Energiewende.”

Dr. Christian Hofer ist Jurist und Leiter der Abteilung VIII – Bauen, Landesentwicklung, Klima und Energiewende – des Bayerischen Landkreistags.

Für ihn steht fest, dass das NEB Living Lab: Energy „nicht näher am Puls der Zeit sein könnte, da es den Versuch wagt, nicht das gesellschaftliche Denken an die Energiewende anzupassen, sondern Sorgen und Ängste ernst nimmt, ihnen Sprache verleiht, um notwendige Änderungen und Verbesserung im bestehenden System anzustoßen. Oder vereinfacht gesagt: Schön ist die Energiewende dann, wenn sie gelingt. Und dazu leiste ich gerne meinen Beitrag.“

Seine künstlerische, ästhetische Expertise möchte der Künstler Christian Schnurer vom Landesverband Bildender Künstler Bayern, einbringen.

Für Schnurer steht fest, dass „die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Zukunftsinvestition durch direkte Wirkung für die Bürger sichtbar werden sollte.“

Prof. Dr. Michael Heinrich leitet das Institut Mensch und Ästhetik an der Hochschule Coburg.

Er sieht die Energiewende als „eines der wichtigsten ökologischen, ökonomischen und gesellschaftspolitischen Projekte des 21. Jahrhunderts.“ „Deshalb“, so Heinrich, „wird sie das Erscheinungsbild unserer Umwelt – insbesondere der Landschaft – gravierend verändern. Mit ihrer öffentlichen Akzeptanz steht und fällt ihre politische Durchsetzbarkeit.“

Die Ergebnisse

Am 18. April 2024 bei der Ergebnispräsentation im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie stand die Entwicklung neuer Gestaltungsansätze zur Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz der Erneuerbaren Energien im Mittelpunkt. Denn die Energiewende geht weit über Fragen der technischen und ökonomischen Realisierbarkeit hinaus – sie ist eine ästhetische und kulturelle Aufgabe. Präsentiert wurde daher nun ein umfangreiches modulares Raumkonzept für Begegnung, Vermittlung, Veranschaulichung und Verständigung, der sogenannte Energiesalon. Zudem veröffentlichen die Mitwirkenden des NEB Living Labs ein 40-seitiges Manifest mit konkreten Handlungsempfehlungen.

Die Abschlussveranstaltung bot Raum für eine anregende Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen, darunter Energiewirtschaft, Energietechnik, Ästhetik und Verwaltung. Moderiert wurde die Diskussion von Nina FIVA Sonnenberg.

Die Energiewende lässt sich nicht allein finanziell und technisch lösen. Sie ist auch eine große ästhetische und kulturelle Aufgabe.

Staatssekretär Tobias Gotthardt

Projektphasen

Workshops und Veranstaltungen

Die kreative Kraft für eine nachhaltige Energiezukunft

Das Neues Europäisches Bauhaus (NEB) Living Lab präsentiert die Ergebnisse seiner 3-monatigen Arbeit zur Integration von Windkraft und Photovoltaik in unseren städtischen und ländlichen…

Ansprechpartner und -partnerinnen

Henning Berthold

Projektleiter Analyse und Dialog
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henning.berthold@bayern-kreativ.de
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HENNING ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler mit viel Leidenschaft für die gebaute Welt. Nach wissenschaftlicher Ausbildung in den Niederlanden, Kanada und Großbritannien, widmete er im schottischen St Andrews sein forscherisches Interesse daher der Kultur- und Kreativwirtschaft. Bei bayernkreativ ist er mittlerweile zuständig für die Bereiche Analyse und Dialog. Im Fokus seiner Arbeit stehen hier die inhaltliche Aufbereitung und Besprechung branchenrelevanter Entwicklungen. Als Mitglied des Vorstandes des European Creative Business Networks (ECBN) engagiert er sich im Namen von bayernkreativ zudem für die Förderung der Branche auf europäischer Ebene.

Johanna Lison

Projektmanagerin Kultur- und Kreativwirtschaft
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johanna.lison@bayern-kreativ.de
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0911-20671-218
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0176-45543717

Bei der Bayern Innovativ GmbH spielt JOHANNA seit 2003 ihre generalistischen Stärken in vielen Bereichen mit Erfolg aus. Ob als Leiterin des Eventteams oder Unternehmensberaterin der Kultur und Kreativwirtschaft on the Road. Ihre Kreativität und ihr Spürsinn für Neues und Trends in der Gesellschaft, hat sie zur Expertin für neue Formate und Change gemacht. Ihr ist vor allem die Begleitung von Menschen und der partizipative Aspekt wichtig. So hat sie sich in der Strategieimplementierung bewiesen. Dialogorientiert gestaltete sie die interne Kommunikation und belebte durch neue Formate wie Barcamps und Methoden wie Liberating Structures/Design Thinking die Unternehmenskultur. Da Johanna ihr Herz an die Branche verloren hat, ist sie 2022 zu bayernkreativ zurückgekehrt und erneut als Beraterin der Kultur und Kreativwirtschaft tätig. Hier möchte sie mittels ihrer guten Vernetzung zu Netzwerken und diversen Branchen der Bayern Innovativ die Cross Innovation-Potentiale der Kultur und Kreativwirtschaft erforschen, stimulieren, fördern und auf die Straße bringen.

Claudia Heinelt

Netzwerkorganisatorin
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claudia.heinelt@bayern-kreativ.de
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CLAUDIA hat schon immer mit Kunst und Kultur zu tun gehabt: Die gelernte Buchhändlerin und studierte Kulturpädagogin war außerdem langjährige Mitarbeiterin in einer Zeitungsredaktion und einige Zeit selbständig als Lehrerin für Alexander-Technik. Der rote Kultur-Faden zieht sich auch durch den privaten Bereich. Sei es als Intensiv-Leserin, als gelegentliche Theaterspielerin, als Organisatorin von Mini-Kunstausstellungen im privaten Bereich oder auch als Veranstalterin von Museumsführungen der besonderen Art – ohne Kunst und Kultur geht es einfach nicht. Folgerichtig arbeitet Claudia Heinelt daher seit März 2021 bei bayernkreativ, nachdem sie zuvor einige Zeit im Zentrum Digitalisierung.Bayern tätig war.  Derzeit kümmert sich Claudia bei bayernkreativ vorrangig um das Stipendienprogramm.

Veronika Fischer

Marketingmanagerin
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VERONIKA hat von klein auf Freude an Kunst & Malerei. Ihr zweites Herzensprojekt – die Förderung von deutsch-tschechischen Beziehungen – konnte sie beim staatlich geförderten tschechischen Kulturzentrum in Wien erstmals mit ihrer Leidenschaft für Kunst & Kultur vereinbaren. Als Dozentin an der VHS Erlangen setzt sie sich seit ihrer Studienzeit für die Förderung der tschechischen Kultur & Sprache ein. Nach ihrer Tätigkeit als Markt- & Absatzberaterin bei der deutsch-tschechischen IHK in Prag führte sie ihr Weg zurück nach Mittelfranken. Bei der Bayern Innovativ GmbH engagierte sie sich im Event- & Marketingbereich. Bei bayernkreativ kümmert sich Veronika nun um Marketing, Presse & Online-Kommunikation.