#bayernkreativPORTRAIT: Ludger Elfgen erzählt uns heute, was aktuell im Alten Gaswerk in Augsburg passiert. Welche Möglichkeiten sich Kultur- und Kreativschaffenden vor Ort bieten. Und was zukünftig geplant ist.

elfgenpick

Die Kreativagentur elfgenpick hat ihren Büro-Standort am 01.02.22 auf das Kreativareal Altes Gaswerk verlegt. Im Portalgebäude haben die 23 Mitarbeitenden eine komplette Etage angemietet. Die Hälfte der Räume nutzen sie selbst. Die andere Hälfte vermieten sie unter an Start-ups, Freiberuflerinnen und Freiberufler. Wir haben mit Ludger Elfgen, Geschäftsführer Kreation bei elfgenpick, gesprochen. Er beschreibt, dass sich so die Grenzen innerhalb der Agentur auflösen. Das beflügle sowohl den sozialen als auch den fachlichen Austausch. Hinzu komme die räumliche Nähe zu anderen Kreativen auf dem Areal Altes Gaswerk, die Kooperationen erleichtern soll.
Spannendes Projekt. Wir wollten mehr wissen.

Hi Ludger! Könntest du uns etwas zum Alten Gaswerk erzählen?

Nach seiner Stilllegung als Teil der Augsburger Energieversorgung im Jahr 2001 wird das 70.000 qm große Gelände seit 2016 von den Stadtwerken Augsburg revitalisiert und bietet einer wachsenden Zahl an Kulturschaffenden, kreativen Gewerbetreibenden sowie Besucherinnen und Besuchern einen einzigartigen Erlebnis- und Entfaltungsraum.

Was ist macht das Kreativareal Gaswerk Augsburg aus? Was ist das Besondere?

Wir wollen in unserer Gesellschaft etwas bewegen, etwas verändern und dafür brauchen wir ein starkes Netzwerk mit erfahrenen Unternehmer*innen und Macher*innen, die uns bei unserer Vision unterstützen können. Kultur- und Kreativpilot*innen erschien uns als das perfekte Match.

Es hat einige Zeit gedauert, bis das Areal fertig war – was war die Herausforderung bei der ganzen Sache?

Stetige Veränderung ist Teil des Entwicklungskonzepts auf dem Gaswerk. Daher kann von einer letztendlichen Fertigstellung eigentlich nicht gesprochen werden. Vielmehr ist ein Prozess im Gange, im Zuge dessen nach und nach die räumlichen Potenziale des Areals realisiert, in Nutzung gebracht und gegebenenfalls auch sukzessive weiterentwickelt werden. Eine besondere Herausforderung ist dabei in jedem Fall die Altlastensanierung. Aber auch die spezielle Architektur des Gebäudebestands und die Berücksichtigung der Belange des Denkmal- und Landschaftsschutzes sorgen immer wieder dafür, dass auch auf Seiten der Projektverantwortlichen viel Kreativität gefragt ist.

Es tummeln sich sicher viele Kultur- und Kreativschaffende auf dem Areal. Wen trifft man dort aktuell an?

Mit dem Einzug des Augsburger Staatstheaters sowie der Mieterinnen und Mieter der Bandproberäume und Ateliers wurde 2019 der Grundstein für eine vielfältige Belebung des Gaswerks gelegt. Diese Akteursgruppen sorgen zusammen mit diversen temporären Veranstaltenden dafür, dass der kulturelle Puls des Gaswerks ganzjährig schlägt. Auch die Zahl der gewerblichen Nutzerinnen und Nutzer wächst seit gut zwei Jahren stetig. In der Direktionsvilla und dem Portalgebäude, zwei sanierten Altbauten, tummeln sich mittlerweile Agenturen, Co-Worker*innen und Start-ups. Zudem werden in einem 2022 fertiggestellten Neubau, neben weiteren 50 Proberäumen, auch Flächen für die Kreativwirtschaft entstehen.

Welches Ziel verfolgt das Kreativ- und Kulturareal Gaswerk Augsburg?

Das Gelände soll sich in den kommenden Jahren als Erholungsraum, Arbeitsort, kultureller Hotspot und auch als Ausflugsziel etablieren und sich zu einem lebendigen, grünen und vielfältigen Kreativstandort entwickeln. Jede und jeder kann vorbeikommen und dort ein paar schöne, inspirierende Stunden verbringen.

Was bedeutet die Kultur- und Kreativwirtschaftsbranche für dich persönlich?

Der Fisch fragt sich vermutlich nicht, wie es außerhalb des Wassers sein könnte. Das Wasser ist seine natürliche Umgebung. Für mich als Kreativer ist der Umzug ins Alte Gaswerk ein Ankommen in „mein Element“. Ich bin dankbar und stolz, meinen Beitrag in der Kultur- und Kreativbranche geben zu können. Die Kreativbranche ist der Impulsgeber für viele Innovationen. Kreative sollten sich bewusst sein, dass sie mit ihren Ideen und ästhetischen Inszenierungen Produkte und Dienstleistungen stark machen. Als Kreative haben wir damit einen großen Einfluss auf ein besseres Leben für alle Menschen.

Die bayerische Kultur- und Kreativwirtschaft ist vital. Kooperativ. Vielstimmig. Und zukunftsrelevant. Wir stellen dir bayerische Akteurinnen und Akteure vor. Wie gestaltet sich deren Geschäftsmodell? Was treibt sie an?

Du möchtest uns auch gerne ein paar Fragen beantworten und Teil unserer Kampagne „bayernkreativPORTRAIT“ sein? Dann schreibe uns gerne eine E-Mail an kontakt@bayern-kreativ.de mit dem Stichwort „bayernkreativPORTRAIT“.