Es lohnt sich Zeit in die Vorbereitung deines Vorhabens zu investieren, bevor du einen Förderantrag stellst. Somit wird das Einreichen von Förderanträgen vermieden, die formal oder inhaltlich nicht zum eigenen Vorhaben bzw. zu den geforderten Voraussetzungen passen und deshalb abgelehnt werden. Diese Zeit kannst du besser nutzen. Deshalb hat bayernkreativ einen „Förderfahrplan“ entwickelt: Eine strukturierte Vorgehensweise, von der Idee bis zur Antragstellung.

Ausgangssituation analysieren

Im ersten Schritt sammelst du alle notwendigen Informationen rund um dein Vorhaben. Zum Beispiel: Welchen Zweck verfolgt dein Vorhaben? Welche Form der Unterstützung benötigst du? Wie ist der zeitliche Horizont? Gibt es genügend Ressourcen, um ein Förderprogramm abzuwickeln (Zeit- und Kostenaufwand)?

Wir empfehlen dir unser kostenfreies Tool „Förder-Canvas“ zu nutzen. Nach dem Baukastenprinzip können alle relevanten Schlüsselfaktoren übersichtlich auf einem Board bearbeitet werden. So wird schnell deutlich, welche Informationen noch eingeholt werden müssen.

Vorteil: Die umfassende und tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Vorhaben hilft dir bei der Fördermittel-Recherche schnell herauszufinden, welche Förderprogramme infrage kommen. Positiver Nebeneffekt: Die bereits notierten Gedanken kannst du als Inspiration für die Projektbeschreibung des Förderantrags nutzen.

Finanzierungslücke kalkulieren

Im nächsten Schritt ist es wichtig, die ungefähre Förderhöhe zu ermitteln. Dazu empfiehlt es sich, einen groben Finanzierungsplan für das Vorhaben zu erstellen. Dieser sollte nichtöffentliche Drittmittel (z. B. Ticketeinnahmen, Spenden), eingebrachte Eigenmittel, öffentliche Drittmittel (z. B. Zuschuss von der Stadt/Kommune) sowie relevante Kostengruppen (z. B. Mieten, Personalkosten, Verwaltungskosten, Ausstattung, Honorare) enthalten. Von dieser Summe werden die geplanten Einnahmen abgezogen. Das Defizit, das verbleibt, kann durch eine Förderung finanziert werden. Falls keine Finanzierungslücke entsteht, dann herzlichen Glückwunsch: Du benötigst keine Förderung!

Natürlich kannst du zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Kosten genau vorhersehen, aber es ist wichtig, eine finanzielle Planungsgrundlage zu schaffen. Es ist auch möglich, mehrere Szenarien durchzurechnen, von der „Basic-Variante“ bis zum „First-Class-Paket“. Die ermittelte Förderhöhe ist auch deshalb wichtig, da dadurch einige Förderprogramme im Voraus ausgeschlossen sind.

Passgenaue Recherche

Jetzt hast du deine Hausaufgaben gemacht und kannst nach geeigneten Fördermitteln recherchieren. Nutze hier beispielsweise unseren bayernkreativFÖRDERLOTSEN, die Übersicht des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst oder die Förderdatenbank des Bundes. Der ausgefüllte Förder-Canvas ist sehr hilfreich, um passgenau suchen zu können. Informiere dich auch bei den unterschiedlichen Branchenanlaufstellen nach Förderprogrammen (z. B. Bayerischer Musikfonds, Bundesverband bildende Künstlerinnen und Künstler etc.). Vergiss darüber hinaus nicht an die zahlreichen Stiftungen zu denken. Falls du bei deiner Recherche Unterstützung benötigst, kannst du gerne eine kostenfreie bayernkreativSTUNDE buchen – idealerweise bringst du als Vorbereitung das ausgefüllte Förder-Canvas mit.

Eignungsprüfung Förderprogramme

Sind nun erste passende Förder- und Hilfsprogramme ausgemacht, sollten deren Förderrichtlinien nach den wichtigsten formalen und inhaltlichen Voraussetzungen geprüft werden. Wichtige Fragen sind zum Beispiel: Was ist die maximale Förderhöhe? Bis zu welchem Zeitpunkt können Anträge eingereicht werden und wie gestaltet sich der Bewilligungszeitraum? Ist eine bestimmte Rechtsform vorgeschrieben? Darf ich mit meinem Vorhaben bereits begonnen haben? Passt der Förderzweck tatsächlich zu meinem Vorhaben? Welche Kosten sind förderfähig? Nach dieser Prüfung bleiben eventuell nur noch wenige Förderprogramme übrig.

Jetzt empfehlen wir dir zum Telefonhörer zu greifen und bei den jeweiligen Fördergebern anzurufen. Beschreibe dein Vorhaben, stelle Fragen und versuche zu klären, ob das Vorhaben grundsätzlich als förderfähig erachtet wird und die formalen Voraussetzungen erfüllt sind. Wenn diese Fragen mit Ja beantwortet werden, steht der Antragsvorbereitung nichts mehr im Wege.