Die „come“ in Coburg gilt als wichtige Messe für Kultur- und Kreativschaffende. Das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft präsentierte am 11. und 12. März 2016 in der Alten Pakethalle am Güterbahnhof Coburg  an einem offenen Stand die Vielfalt der bayerischen Kultur- und Kreativunternehmen und organisierte ein Expertengespräch zum Thema Innovationsförderung für Kultur- und Kreativschaffende.


Freitag, 11. und 12. März 2016
Gemeinschaftsstand für die bayerische Kultur- und Kreativwirtschaft und Expertengespräch auf der come 2016, Alte Pakethalle, Am Güterbahnhof, Coburg


Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist hochinnovativ. Es liegt in der Natur kreativ-schöpferischer Arbeit, mit jedem ihrer Entwicklungsschritte Neuerungen zu produzieren. Demgegenüber haben kleine und kleine mittlere Unternehmen anderer Branchen (KMU) eine hohe Nachfrage nach innovativen Produkt- und Dienstleistungen. Ihre Bedarfe können aber gerade im regionalen Zusammenhang häufig nicht durch ein passendes Angebot erfüllt werden. Trotzdem finden diese beide Seiten selten zueinander. Dies liegt zum Einen an den KMU, die den Wert kreativ-schöpferischer Leistungen für ihren Innovationsprozess nicht erkennen oder hohe Barrieren bei der Umsetzung sehen. Diesem Problem nimmt sich das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft in enger Zusammenarbeit mit den bayerischen Wirtschaftskammern künftig besonders an.

Auf der anderen Seite fällt es aber auch Kultur- und Kreativschaffenden häufig schwer, die Möglichkeiten und den Wert ihrer Leistungen für andere Branchen richtig einzuschätzen und angemessen darzustellen. Darüber hinaus sind die Kommunikations- und Arbeitsprozesse in den verschiedenen Branchen so unterschiedlich, dass häufig Missverständnisse entstehen oder Erfolge nicht von beiden Seiten gleichermaßen gewertschätzt werden können.

Bei dem von bayernkreativ im Rahmen der come organisierten Expertengespräch berichteten Kultur- und Kreativunternehmer aus Oberfranken über ihre Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen als Kunden und Kooperationspartnern.

Die Diskussionsteilnehmer äußerten einmal mehr den Wunsch nach spezifischen Förderinstrumenten für die Kultur- und Kreativwirtschaft. bayernkreativ hat über dieses Thema bereits berichtet und kürzlich eine Liste relevanter Fördermittel seitens des bayerischen Wirtschaftsministeriums zusammengestellt sowie die EU-Förderungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft analysiert und aufbereitet.

Ein schnelles und verhältnismäßig unbürokratisches Fördermittel, das bislang unter Kreativen jedoch viel zu wenig Beachtung findet, ist der Innovationsgutschein des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Martin Wohlfahrt, der beim Projektträger Bayern (ehemals ITZB) arbeitet, erläuterte auf der come die Kriterien und schilderte einige Erfolgsbeispiele.

Gute Erfahrungen mit dem Innovationsgutschein hat unter anderem „meinwoody“ aus Grub am Forst gemacht. Die Förderung über den Innovationsgutschein 1 lief so erfolgreich, dass der zunächst geplante Antrag eines sogenannten Innovationsgutschein II nicht mehr erforderlich war. Wegen der positiven Geschäftsentwicklung sucht das Unternehmen nun nach Finanzierung für weiteres Unternehmenswachstum.

Sein Fazit fasst Dirk Kiefer, Leiter des Bayerischen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft zusammen:

Für bayernkreativ war die Teilnahme an der come 2016  eine gute Gelegenheit, den Kontakt zu den Akteuren aus Oberfranken zu intensivieren. Die come verdeutlicht, dass Bayern auch außerhalb der Metropolen bundesweit und möglichst international strahlkräftige Veranstaltungen braucht – denn gerade in der Fläche liegt die besondere Stärke der bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaft.

 


Programm Expertengespräch

12:30 Uhr Kleiner Mittagsimbiss und Begrüßung
Dirk Kiefer, Leiter des Bayerischen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft

12:40 Uhr Erfahrungsaustausch

  • Ute Pridöhl, Coburger Designforum: Erfahrungen im Umgang mit Innovationsprojekten von kreativen Unternehmen
  • Kerstin Rank, Bag To Life: Zusammenarbeit mit mittleren und größeren Unternehmen unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit
  • Marc Lügger, Bayern Innovativ: Förderprojekt Modellregion Oberfranken
  • Martin Wohlfahrt, Projektträger Bayern (ehemals: Innovations- und Technologiezentrum Bayern): Innovationsgutschein
  • Ernst Roschanzamir, Seed Evolution UG: Erfahrungsbericht Innovationsgutschein

im Anschluss (ca. ab 14:00 Uhr): Möglichkeit zu individuellen Gesprächen mit den Teilnehmern


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