Ökonomische Auswirkungen 2020, 2021 & 2022 anhand einer Szenarioanalyse (Stand: 20.01.2022): Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes hat eine aktualisierte Fassung der Betroffenheitsanalyse vorgelegt.

Die vorliegenden Hochrechnungen zielen darauf ab, Auswirkungen der Coronapandemie auf die Kultur- und Kreativwirtschaft (KuK) sowie ihre Teilmärkte unter Berücksichtigung aktueller wirtschaftlicher und gesundheitspolitischer Entwicklungen quantitativ zu erfassen. Der Fokus der Analysen liegt dabei auf einer ex-post-Betrachtung der Umsatzverluste in den Jahren 2020 und 2021 sowie einer Analyse des kommenden Jahres 2022 in zwei Szenarien.

Umsatzrückgänge von bis zu 81 %

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Kultur- und Kreativwirtschaft in den vergangenen zwei Jahren stark getroffen. Der Umsatzeinbruch im Jahr 2020 um -8,7 Prozent war der größte Rückschlag seit Beginn des Monitorings der Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft im Jahr 2009. Insgesamt liegen die Umsatzverluste der KuK für 2020 bei -15,3 Mrd. Euro. Der Rückgang hat einzelne Teilbranchen auf das Umsatzniveau von vor 2003 zurückgeworfen. Die Teilmärkte der Kulturwirtschaft für sich genommen sind sogar mit -13,5 % betroffen. Zu den besonders stark betroffenen Teilmärkten der KuK gehören u. a. der Markt für Darstellende Künste (-81 %), die Musikwirtschaft (-44 %), die Filmwirtschaft (-41 %) und der Kunstmarkt (-39 %).

Diese Ergebnisse verweisen einmal mehr auf die Sonderposition von Kulturschaffenden im wirtschaftspolitischen Kontext der Corona-Krise. Mögliche Erholungsszenarien für das Jahr 2021 haben sich nicht bestätigt. Vielmehr wurde die Branche ein zweites Mal stark getroffen, wie der Umsatzeinbruch im Jahr 2021 um -6,3 Prozent bzw. -11,0 Mrd. Euro im Vergleich zu 2019 verdeutlicht.