Sechs bayerische Unternehmen haben Ende November 2015 in Berlin die Auszeichnung „Kultur- und Kreativpiloten Deutschlands“ erhalten. Die Preisträger:

Atelier Rebele, Krailing

Quelle: Atelier Rebele, Foto: Max Geuter

Quelle: Atelier Rebele, Foto: Max Geuter

Robert Rebele entwirft seit 25 Jahren im eigenen Atelier Figuren und Puppen und setzt sie für Film und Fernsehen um. In seiner Werkstatt hat er bereits Figuren für Kinder-Fernsehsendungen wie „Vampy“ oder „Tabaluga-Tivi“ zum scheinbaren Leben erweckt. Daneben entstanden Spezialeffekte für Kinofilme wie Helmut Dietls „Rossini“.

Nun baut Robert Rebele Deutschlands erstes Studio speziell für Puppenfilme auf und bietet dabei die komplette Produktion an – von der Idee und den Entwürfen über die Umsetzung der Figuren und die Ausstattung des Bühnenbildes bis hin zu den Dreharbeiten, dem Filmschnitt und der Vertonung im hauseigenen Studio.

www.atelierrebele.de

 

ehrensache D/V GmbH & Co. KG / BAG TO LIFE, Bayreuth

ehrensache

Quelle: ehrensache D/V GmbH & Co. KG

BAG TO LIFE schenkt Rettungswesten aus Flugzeugen ein zweites Leben und rettet sie vor der Entsorgung. Denn alle zehn Jahre landen Berge von Rettungswesten auf dem Müll: Die Airlines sind dazu verpflichtet, diese Sicherheitsutensilien alle zehn Jahren auszutauschen.Die beiden Gründer Kerstin Rank und Thomas Gardeia von BAG TO LIFE haben sich dem Upcycling verschrieben und verwandeln entsorgte Materialien der Flugzeugindustrie in Design-Taschen. Hierzu verwenden sie das Westenmaterial als Stoff für die Taschen. Aus den Mundstücke der Westen werden Stifthalter, die Lämpchen zu Taschenfüßen und die Trillerpfeifen zum Eyecatcher an der Tasche – auch entsorgte Flugzeuggurte finden einen neuen Zweck als Taschenriemen. Seit der Einführung der Marke im Jahr 2010 konnte BAG TO LIFE 75.000 Westen vor der Entsorgung retten und damit 119 Tonnen Müll vermeiden.

www.bag-to-life.com

 

Enrico Pallazzo UG, München

Quelle: Enrico Pallazzo UG

Quelle: Enrico Pallazzo UG

2012 gründeten Klaus Kranewitter, Tobias Klose und Philipp Walulis die Enrico Pallazzo Film- und Fernsehproduktion, eine „Gesellschaft für gute Unterhaltung.“ Aus inearen TV-Formaten für private und öffentlich-rechtliche TV-Sender entwickelten sich in den letzten Jahren multimediale Erzähl-Universen mit zahlreichen Ausspielwegen. Ihr erstes Format, die Fernsehsatire „Walulis sieht fern“, wurde bereits nach der ersten Staffel mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

Ob Wissen, Wirtschaft oder Mediensatire – die Macher von Enrico Pallazzo wollen alle digitalen Storytelling-Methoden und -Tools verwenden, um dem Nutzer, Zuschauer oder Zuhörer das beste Erlebnis zu bieten. Wie bei ihrer popkulturellen Wissenssendung „WTF?! Wissen – Testen – Forschen“: Hier werfen sie einen Blick hinter die Kulissen der Wissenschaft und der Unterhaltungsindustrie. Oder mit ihrem medienübergreifenden Reportage-Format „Startup Bavaria“, in dem in Echtzeit sechs verschiedene Start-ups auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet werden.

www.epff.de

 

Seed Evolution UG / meinwoody.de, Coburg

seed evolution

Quelle: Seed Evolution UG

Für ihre Idee, die Natur als Grundlage für die Vitalität aller Lebewesen in den Fokus zu rücken, taten sich die drei Mediengestalter Michael Beetz, Ayhan Durukan und Tim Reich mit dem Einzelhandelskaufmann Ozan Durukan zusammen. Sie entwickelten Pflanz-Sets, mit denen es ganz einfach ist, Blumen, Gemüse oder einen Baum zu pflanzen und somit ein eigenes Stück Natur zum Leben zu erwecken. Es muss lediglich noch Wasser hinzugefügt werden, der Rest ist komplett: Topf, Erde und Samen nebst Anleitung. Als Vertriebsplattform wählten sie das Internet. Unter meinwoody.de gibt es neben den Pflanzen auch noch die Philosophie des Quartetts. So natürlich wie möglich soll es sein – von der Verpackung aus Recyclingmaterial über die biologisch abbaubaren Bestandteile der Sets bis hin zum unbehandelten, naturbelassenen Saatgut.

www.meinwoody.de

 

Selbstdarstellungssucht.de, München/Berlin

Quelle: Selbstdarstellungssucht.de, Foto: Kerstin Rothkopf

Quelle: Selbstdarstellungssucht.de, Foto: Kerstin Rothkopf

Selbstdarstellung ist so einfach wie nie zuvor. Soziale Netzwerke, eigene Blogs und Foren ermöglichen es, die persönlichen Gefühle und Ereignisse und sogar die eigenen künstlerischen Werke mit nur einem Klick der Welt zu zeigen. Um eine breitere Öffentlichkeit speziell für Künstler und Kreative zu schaffen und die Vernetzung sowie den Austausch untereinander zu befördern, haben Veronika Christine Dräxler, Caroline von Eichhorn und Natalie Mayroth ihren Autorenblog für Kunst, Kultur und digitale Identität ins Leben gerufen. Unter Selbstdarstellungssucht.de zeigen sie die Arbeiten, Arbeitsräume und Ideen von Kunst- und Kreativschaffenden und geben auch Einblick in den künstlerisch-kreativen Arbeitsalltag. Über das Jahr veröffentlichen sie Fanzines mit kreativen Themenschwerpunkten und organisieren in der Reihe „Salon: Selbstdarstellungssucht“ Ausstellungen, Lesungen und Konzerte. Selbstdarstellungssucht.de ist mehr als ein Blog – es ist Treffpunkt, Impulsgeber und Bühne für Kreativschaffende aller Branchen.

www.selbstdarstellungssucht.de

 

YEAH, Augsburg

Quelle: YEAH

Quelle: YEAH

„Bild“, „Code“ und „Herzklopfen“ liest man, wenn man die Geschäftsräume der jungen Kreativagentur YEAH in Augsburg betritt. Bereits auf den ersten zehn Metern kommt man vorbei an einer ehemaligen Autowerkstatt, an einem voll ausgestatteten Tonstudio, einem Bauernschrank voll bayerischer Trachtenjacken, einer wild blinkenden Lichtinstallation und einem Fotostudio – das Team von YEAH ist bunt und besteht aus sieben medialen Grenzgängern: Daniel Breining, Matthias Mörtl, Julia Barton, Jakob Nicklbauer, Claus Hoffmann, Dominik Liebherr und Ralph Stachulla. Seit 2013 gibt es die Kreativagentur in Augsburg, die sich auf die Konzeption der medialen Präsenz von Unternehmen spezialisiert hat – als „Atelier für interaktive Medien“. Daneben setzen die Gründer auch Nonprofit-Projekte und kulturelle Konzepte um. Mit ihrer eigenwilligen Unternehmensstruktur versuchen sie, Grenzen in der Agenturlandschaft aufzubrechen und aus der Rolle des Dienstleisters zum Impulsgeber der Kultur- und Kreativszene zu werden.

www.atelyeah.de

 

Die Preisträger werden in einem einjährigen Coaching bei ihrer unternehmerischen Entwicklung begleitet und dabei unterstützt, ihre Ideen und Unternehmungen voranzutreiben. Förderer der Auszeichnung ist die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung.

Foto-Titelbild: BMWi, Foto: Michael Reitz

 

Die bayerischen Preisträger der vergangenen Jahre:

Preisträger 2014

nat-2, München

Bluespot Productions, Augsburg

hochE – Marke Design Emotion, Nürnberg

Cast Connect Pro, München

Preisträger 2013

NonaD – Atelier Farnsworth, Hersbruck

O.R.pheus, München

x-wash, München

Preisträger 2012

Affe im Kopf, München

Harfenistin Silke Aichhorn, Traunstein

return-to.me, München

social kinetic art, Andechs/München

What you see is what you get, München

Preisträger 2011

Mäc Härder, Bamberg

Erlebniswaschsalon Trommelwirbel, Nürnberg

Preisträger 2010

Raum für Neuen Circus, München

Dancing Squirrel, Augsburg

Lab Binaer, Augsburg


 Weitere Informationen: